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Betriebsversammlung mit anschließendem Vortrag

plenum web25.02.16 | Der Einladung zur jährlichen Betriebsversammlung ist auch in diesem Jahr wieder die Mehrheit der DASI-Mitarbeitenden gefolgt. Geschäftsführer Markus M. Jung begrüßte die Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Einrichtungen im Evangelischen Zentrum der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

Flucht ist auch bei der DASI ein großes Thema

ai weiweiZur Einstimmung zeigte er Fotos von der Installation des chinesischen Aktionskünstlers Ai Weiwei auf dem Gendarmenmarkt: Ai Weiwei verhüllte die Säulen des Konzerthauses mit 2000 Rettungswesten, um so auf die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Flucht und Menschen mit Fluchterfahrung sind nicht nur Themen, die uns alle 2015 persönlich bewegt haben, sondern auch zunehmend in unseren Einrichtungen Einzug halten.

Langholz webAuch Claudia Langholz, Bereichsgeschäftsführerin der NGD-Gruppe und Geschäftsführerin der DASI Berlin, widmete sich dem Thema Flucht und den Auswirkungen auf uns, unser Handeln und unsere Arbeit. Es gelte, sich zu positionieren und nicht auszuweichen. Und sie dankte allen Mitarbeitenden, die sich jeden Tag aufs Neue den Herausforderungen stellen, die sich im sozialen Handlungsfeld ergeben.

Bilanz der DASI Berlin 2015

Jung webHerr Jung präsentierte im Anschluss die Bilanz des Jahres 2015: Was haben wir erreicht und wo geht der weitere Weg der DASI hin? 2015 konnten wir eine neue Familienwohngruppe eröffnen, in die auch Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung einzogen – wie überhaupt auch andere Familienwohngruppen Kinder und Jugendliche aufnahmen, die allein zu uns nach Deutschland geflüchtet sind. Außerdem eröffneten wir eine neue Mutter-Kind-Einrichtung mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung (MuKi24) in Steglitz-Zehlendorf.

Die Kooperation Jugendhilfe und Schule wurde ausgebaut: In Charlottenburg-Wilmersdorf eröffneten wir an der Reinfelder-Schule eine neue re:tour-Gruppe für Grundschulkinder mit Verhaltensauffälligkeiten. Außerdem starteten neue ad.lati Willkommensklassen an der Katharina-Heinroth-Grundschule und der Walther-Rathenau-Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf. Für 2016 sind die Eröffnung einer Therapeutischen Wohngemeinschaft mit Jugendwohngruppe und Wohngruppen für Jugendliche mit Fluchterfahrung geplant.

Transkulturelle Kompetenz: Was brauchen wir? 

Im Anschluss an die Bilanz des Jahres 2015 hielt eine Mitarbeiterin von AMIKO, Instititut für Migration, Kultur und Gesundheit, einen Vortrag, um die Mitarbeitenden in ihrer Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung zu stärken: „Zugänge öffnen – Transkulturelle Kompetenz in der pädagogischen Arbeit“. Zuerst nahm sie uns mit auf eine Reise in verschiedene Kulturen, zeigte uns wie unterschiedlich Kinder aufwachsen und welche Werte bei ihrer Erziehung im Vordergrund stehen.

Sie stellte ein Modell von Transkultureller Kompetenz vor, das auf den drei Pfeilern Wissen, Selbstreflexion und Empathie fußt. Es ist wichtig, sich Wissen anzueignen, den Mensch in seiner Lebenswelt wahrzunehmen und migrations- bzw. fluchtspezifische Belastungen zu erkennen. Wenn wir unsere eigenen Werte reflektieren, können wir die Perspektiven wechseln und kulturspezifische Besonderheiten und Ressourcen wahrnehmen. Interkulturelle Missverständnisse und Konflikte haben ihre Ursache meisten in den tiefen Schichten von Kultur. Und zu guter Letzt hilft uns Empathie, sich aktiv in Menschen hineinzuversetzen und sich ihnen zuzuwenden. Deutlich machte sie die Theorie an einem Fallbeispiel. Im Anschluss ergänzten auch DASI-Mitarbeitende den Vortrag durch eigene Erfahrungen.